Selketalbahn

Selketalbahn, Gernroder-Harzgeroder Eisenbahn und Anhaltische Harzbahn waren verschiedene Bezeichnungen für die meterspurigen Schmalspurstrecken im Unterharz, die ursprünglich der Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn-Gesellschaft (GHE) gehörten. Sie ist die älteste Schmalspurbahn im Harz, doch den derzeitigen Streckenverlauf gibt es erst seit dem Jahre 2006, als der Abschnitt zwischen Quedlinburg und Gernrode dem Verkehr übergeben wurde. Sie ist die einzige Neubaustrecke der letzten Jahrzehnte im Bereich der Harzer Schmalspurbahnen. Somit treffen in Gernrode das älteste (eröffnet 1887) und das jüngste Teilstück der gesamten Harzer Schmalspurbahnen aufeinander. Von den heute noch drei erhaltenen Schmalspurbahnen im Harz ist die Selketalbahn die nostalgischste. Sie gilt auch als die romantischste und landschaftlich schönste Eisenbahn im gesamten Harz.

Ausgangspunkt dieser Fahrt ist der Bahnhof Eisfelder Talmühle. Hier gibt es eine Verbindung zur Harzquerbahn. Entlang der Strecke der Selketalbahn befinden sich mehrere Haltepunkte und kleinere Bahnhöfe, an denen die Schmalspurbahn nur bei Bedarf anhält. Sie verbindet u.a. die Orte Quedlinburg, Gernrode, Alexisbad, Harzgerode, Stiege und Hasselfelde miteinander.

Die Selketalbahn weist darüber hinaus eine Besonderheit auf. In Stiege wurde eine sogenannte Kehrschleife gebaut und am 3. Juni 1984 in Betrieb genommen. Sie ermöglicht einem Zug die Änderung der Fahrtrichtung, ohne dass die Lokomotive umsetzen muss.

Fährt man aber weiter in Richtung Alexisbad, geht es über Straßberg und Silberhütte immer weiter den Harz hinauf. In Straßberg kann man den Haltepunkt „Glasebach“ nutzen, um das gleichnamige Bergwerksmuseum zu besichtigen, das den Bergbau aus der Zeit des 18. Jahrhunderts veranschaulicht. Nach einer weiteren Bimmelbahnfahrt durch den Ort erreicht die Selketalbahn am anderen Ende von Alexisbad den gleichnamigen Bahnhof.

Hier zweigt eine Stichstrecke nach Harzgerode ab, die direkt am Harzgeroder Schloss endet.

Zurück in Stiege, uch hierbei handelt es sich um eine kleine „Harzperle“. Stiege bettet sich nämlich nicht nur idyllisch zwischen zwei Seen, sondern hat auch eine stolze Burg zu bieten, die eine der wenigen erhaltenen Bauten des Hochmittelalters darstellt. Vermutlich stammt die Burg bzw. das „Schloss Stiege“ aus dem Jahre 919!

Von Stiege aus kann man nun mit der Selketalbahn nach Hasselfelde fahren, schöner Ausgangspunkt für Wanderungen zur Rappbode-Talsperre, zur Westernstadt Pullman City oder zur Harzköhlerei; oder aber man nimmt den Zug nach Eisfelder Talmühle, um dort den Anschluss an die Harzquer- und Brockenbahn zu nutzen oder den Südharz mit seiner Ziegenalm in Sophienhof oder dem Rabensteiner Stollen in Netzkater entdecken.

Nach Hasselfelde geht es in eine leichte Senke, durchzogen von der Hassel, hinab. Dabei windet sich die Selketalbahn durch eine sanfte Hügellandschaft über viele Felder, die einen weiten Blick bis hin zum Brocken ermöglichen.

Ein letzter Haltepunkt ist schließlich Birkenmoor, mitten im Harzer Mischwald und für Pilzesucher und Wanderer interessant. Hier hat die Strecke mit 532 Metern ihren absolut höchsten Punkt erreicht. Durch das idyllische, tiefe, dunkle Beretal geht es hinab, vorbei am Steinbruch Unterberg nach Eisfelder Talmühle. Hier besteht meistens Anschluss an die Harzquerbahn nach Nordhausen oder in Richtung Drei Annen Hohne, zur Brockenbahn, bzw. nach Wernigerode.

Unter den meisten Eisenbahnfreunden gilt die Selketalbahn als die schönste der Schmalspurbahnen im Harz. Auf einer Länge von 60 Kilometern führt die Fahrt durch eine wilde und weitgehend naturbelassene Berglandschaft.

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