Bamberg

Es ist ein ganz besonderer Glücksfall der Geschichte, dass Bamberg alle Kriege nahezu unbeschadet überstanden hat. Das Gesamtensemble mit mehr als 2.300 Einzeldenkmälern steht seit 1993 auf der UNESCO-Liste der Welterbestätten in Deutschland und repräsentiert modellhaft die auf einer frühmittelalterlichen Grundstruktur entwickelte mitteleuropäische Stadt. Dabei umfasst es die drei auf den frühmittelalterlichen Grundriss zurückgehenden Stadtteile Bergstadt, Inselstadt und Gärtnerstadt. Zurecht kann man sagen, dass das Weltkulturerbe Bamberg das größte, unversehrt erhaltene Altstadtensemble in Deutschland und eines der umfangreichsten Europas umfasst.

Spektakuläre Beispiele der Baukunst im Stadtensemble Bambergs sind z.B. der viertürmige spätromanisch-frühgotische Kaiserdom, das im Fluss errichtete Alte Rathaus, die ehemalige Fischersiedlung „Klein Venedig“ oder das Barockpalais Böttingerhaus. Weitere großartige Erlebnisse bieten die 14 Museen und Sammlungen von teils europäischem Rang.

Die ehemalige Fischersiedlung in der Bamberger Inselstadt wird liebevoll „Klein Venedig“ genannt. Dicht gedrängte Fachwerkbauten und winzige Gärten bestimmen das Bild dieses Stadtteils. Die Fachwerkhäuser stammen überwiegend aus dem Mittelalter. Entlang der Regnitz reihen sie sich in einer hübsch geschmückten Zeile aneinander, Kähne dümpeln an den Anlegestellen in den Vorgärten. Mit dem Ausflugsschiff fährt man heute direkt an dieser einmaligen Häuserzeile vorbei.

Der Sage nach wollte der Bischof von Bamberg den Bürgern keinen Platz für den Bau eines Rathauses gewähren. Deshalb rammten die Bamberger Pfähle in die Regnitz und schufen eine künstliche Insel, auf der sie das Gebäude errichteten. Bemerkenswert ist das Alte Rathaus vor allem durch seine Fresken, die der Fassade durch Scheinarchitektur Plastizität verleihen. Für Erheiterung sorgt dabei immer wieder ein besonderes Detail: Das Bein einer der Putten ragt als Skulptur aus den Wandfresken heraus. Heute beherbergt das Alte Rathaus den repräsentativen Rokokosaal und die Sammlung Ludwig.