Kirnitzschtalbahn

Durch den ältesten Kurort der Sächsischen Schweiz Bad Schandau fließt das Flüsschen Kirnitzsch.Die Strecke der Kirnitzschtalbahn eine meterspurige Überlandstraßenbahn beginnt am Stadtpark Bad Schandau und endet am Lichtenhainer Wasserfall, unterwegs werden sieben weitere Haltestellen bedient.

Etwas außerhalb von Bad Schandau, zwischen der zweiten und der dritten Haltestelle, befindet sich direkt an der Strecke das Depot. Kreuzungen können an den zwei Ausweichstellen stattfinden, diese befinden sich am Depot sowie auf freier Strecke zwischen den Haltestellen Forsthaus und Nasser Grund. An beiden Endpunkten ist ferner je ein Umsetzgleis vorhanden.

Seit 1898 wird Sie ausschließlich für touristische Zwecke genutzt.

Von 1985 bis 1990 wurden die Anlagen der Kirnitzschtalbahn umfassend erneuert und in den Jahren 2003/2004 weiter fortgeführt.

Beim Hochwasser am 07. August 2010 sind die historischen Fahrzeuge allesamt beschädigt worden. Seit Februar 2011 sind von

  • HTw 5 und HBw 12 (Baujahr 1928) original Kirnitzschtalbahn
  • HTw 8 (Baujahr 1938) ex Lockwitztalbahn ex Erfurter Straßenbahn
  • HTw 9 (Baujahr 1926) ex Lockwitztalbahn

mit Ausnahme des Triebwagens 9 alle Wagen nach umfangreichen Reparaturen wieder einsatzbereit.

Diese Bahnstrecke ist mit ihren ca. 8 km Länge der kleinste Straßenbahnbetrieb in Sachsen. Sie ist eine touristische Attraktion, die man bei einem Besuch in der Sächsischen Schweiz nicht auslassen sollte. Deshalb fährt Sie das ganze Jahr durch, jedoch mit Sommer – und Winterfahrplan.

Besonderheiten zur Kirnitzschtalbahn:

Sie besitzt neben der Woltersdorfer und Naumburger Straßenbahn bis heute zweiachsige Fahrzeuge älterer Bauart. Die Verkehrsdurchführung dieser Wagen geschieht in etwa so wie vor 70 Jahren, mit einem Schaffner, der sich mit Schaffnertasche und „Galoppwechsler“ durch die besetzten Wagen drängeln muss. Unsere Fahrgäste können von Ihrem Sitzplatz in der Holz- bzw. Polsterklasse der aufwendig restaurierten Fahrzeuge bei angemessenem Tempo die Naturschönheiten des Kirnitzschtales an sich vorbeiziehen lassen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Wagenhalle spendet 30 % der benötigten Energie.

Außergewöhnlich ist die Gleisführung in Seitenlage zur sächsischen Staatsstraße 165 (Kirnitzschtalstraße), wie sie früher bei vielen eingleisigen Straßenbahnen üblich war. Was die Verkehrslage noch schwierig macht, ist die Fahrtrichtung nach Bad Schandau, da die Bahn einem entgegen kommt.

Des Weiteren gibt es keine Signalanlagen sondern Signalstäbe. Die Strecke ist in drei Teilabschnitte untergliedert. Jeder Teilabschnitt besitzt einen Signalstab. Es darf nur derjenige fahren, der zu dem Teilabschnitt den dazugehörigen Signalstab besitzt.

Die Straßenbahnwagen sind Zweirichtungsfahrzeuge. Sie werden jedoch nur nach einer Seite geöffnet, da alle Haltestellen auf der gleichen Seite sind. Es gibt nur noch wenige Straßenbahnen, die auf beiden Seiten geöffnet werden können. Diese Form von Bahn gibt es nur noch bei der Drachenfelsbahn, der Straßenbahn Gmunden und der italienischen Tranvia de Opicina.

Einige ausgemusterte historische Trieb – und Beiwagen sind im Verkehrsmuseum Dresden zu besichtigen.

Weitere Informationen finden sie hier